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Chile 1995
09-12-95 until 11-01-96

18st March 2002 - 21.12 GMT

Ein Abenteuer aus Südamerika

Nachdem die Beziehung mit seiner Freundin nach 4 Jahren auseinander brach brauchte Michael B. (32) Zeit, um sein weiteres Leben wieder in geregelte Bahnen zu bringen. Er erfüllt sich einen Jugendtraum; per Bike durch die unwirtliche Hochgebirgswüste der chilenischen Anden.

Altschnee am Agua Negra
Snow near Agua Negra pass

Tod. Ein ohrenbetäubender Knall reisst mich aus dem stumpfen Trott ! Bevor ich mich in Deckung bringen kann, ist auch schon alles vorbei. Das Schild mit dem Totenkopf war keine leere Drohung. Das scheue Lama, daß vor mir geflohen war, lief genau in das tödliche Minenfeld.

Durst. Die Piste besteht nur aus Sand und Steinen. Unmöglich, hier mit dem Rad zu fahren, nicht mal schieben möglich. Ich trage das Bike zu den Gleisen der nahen Bahnstrecke. Glück gehabt, hier komme ich in Schrittgeschwindigkeit voran. Aber da ist noch ein anderes Problem. Ich habe nur noch einen Liter Wasser für die nächsten zwei Tage, kein Dorf, kein Haus, keine Menschenseele weit und breit. Da kommt unerwartet die Rettung. Eine Rohrleitung, versteckt zwischen Geröll und Sand ist geborsten und versprüht das kostbare Nass in einem weiten Strahl. Im letzten Abendlicht bildet sich in der trockensten Wüste der Welt ein Regenbogen, an dessen Ende ich den Schatz - Wasser - finde.

Knochenarbeit. Ich erreiche Ollague, einen verschlafen Grenzort zwischen Bolivien und Chile. Regelmäßigen Erdbeben ausgesetzt, umgebenen von aktiven Vulkanen, 4000 Meter hoch, kein fliessend Wasser, keine Elektrizität, selbst im Sommer sinken die Temperaturen nachts auf -10 ºC. Aber es ist das Paradies für die Indios, die unter fast unmenschlichen Bedingungen in der Schwefelmine des Aucanquilcha - Vulkans arbeiten. Jeden Morgen steigen sie zur 6000 Meter hohen Mine auf und ruinieren dort ihre Gesundheit, um das nach faulen Eiern stinkende, gelbe "Gold" zu schürfen.

Sonnenfinsternis ! Wissenschaftler aus aller Welt verwandeln das kleinen Andendorf für ein paar Tage in das Zentrum der Astronomen dieser Erde. Ignacio, ein argentinischer Professor, hat mir einen wichtigen Tip gegeben. Ich soll nicht die Sonne, sondern den Mondschatten beobachten. Mit ein paar Eingeweihten warte ich in unendlicher Anspannung auf dem höchsten Berg der Umgebung. Und dann ist es soweit ! Der gigantische Schatten des Mondes wälzt sich über die weite Ebene, dann wird es Nacht. Wir fühlen uns winzig und unwichtig und zugleich als Teil des Universums.

 





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